DIE REDE, DIE EINE KUGEL AUFHIELT
Das Leben von Theodore Roosevelt endete beinahe auf dem Wahlkampfweg. Im Jahr 1912 wurde Roosevelt während seiner Kandidatur für eine dritte Amtszeit Opfer eines Mordanschlags durch einen gewalttätigen und verblendeten Saloonbesitzer, John Flammang Schrank.
JOHN FLAMMANG SCHRANK
John Schrank erlebte eine Reihe von persönlichen Tragödien, verlor als Kind seine Eltern und später seine erste und einzige Freundin. Mehrere Jahre lang trieb er sich an der Ostküste herum, bis er schließlich an dem litt, was Ärzte später als "wahnsinnige Wahnvorstellungen" bezeichneten. Im Glauben, der ehemalige Präsident William McKinley habe ihn in einem Traum besucht und ihm gesagt, er solle sich an TR rächen, begann Schrank bald, Roosevelt auf der Wahlkampftour zu folgen und seinen Anschlag zu planen.
© Die Kongressbibliothek
Der Vorfall ereignete sich bei einer Wahlkampfveranstaltung in Milwaukee, als TR mit der Bull Moose Party für eine weitere Amtszeit kandidierte. Der ehemalige Präsident verließ gerade sein Hotel, um an einer Wahlkampfveranstaltung teilzunehmen, als der rachsüchtige Schrank aus der Menge trat und schoss. Zwei Dinge retteten ihm das Leben: ein Stahletui für seine Brille und ein Manuskript der 50-seitigen Rede. Beide Gegenstände verlangsamten die Kugel, die schließlich in Roosevelts Brust stecken blieb und nur knapp an den lebenswichtigen Organen vorbeiging.
TR hält durch
Schnell bildete sich ein wütender Mob um Schrank, als die wütenden Roosevelt-Anhänger erkannten, was gerade geschehen war. Roosevelt gelang es, die Menge zu beruhigen und sie daran zu hindern, den Möchtegern-Attentäter zu verletzen, bis die Polizei eintraf. Roosevelt lehnte ärztliche Hilfe ab und hielt die lebensrettende Rede, während sein Hemd stark durchblutet war. Er sagte der Menge: "Es braucht mehr als [eine Kugel], um einen Elch zu töten".
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Das blutige Hemd
Nachdem er seine Rede beendet hatte, wurde TR schließlich von Helfern ins Krankenhaus gebracht. Die Ärzte kamen zu dem Schluss, dass es sicherer sei, die Kugel in seiner Brust zu lassen, als das Risiko einzugehen, sie zu entfernen. TRs blutbeflecktes Hemd bleibt ein Symbol dafür, wie weit Roosevelt gehen würde, um seine Überzeugungen durchzusetzen - und welche Gnade er dem Mann erweisen würde, der versucht hatte, ihn zu töten. Schrank wurde zu lebenslanger Haft im Central State Mental Hospital von Wisconsin verurteilt, wo er nach 29 Jahren starb.
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